TERRA.track: Freedenblüte
Natur- und Geopark TERRA.vita Verifizierter Partner Explorers Choice
Allein schon der Wanderparkplatz als Ausgangspunkt unserer Tour ist einen Ausflug wert: Uns empfängt das Plätschern des Freedenbaches, dazu Vogelgezwitscher. Am schattigen Waldrand liegen in einem ansprechenden Ensemble Wassertretstelle, Picknickplätze, Baumelbank und Schutzhütte – sogar eine Wassertretstelle für Vierbeiner und eine Reinigungsstelle für Wanderschuhe sind vorhanden. Ein gelungener Einstieg.
Ein kleiner Tipp für alle, die das außergewöhnliche Blütenmeer nicht verpassen möchten, bieten wir im Frühjahr auf unserer Internetseite unter der Rubrik TERRA.saison eine kleine Animation – unser sogenanntes FREEDOMETER – zum Frühlingserwachen an. Tagesaktuell kann hier der Stand der Blüte der Frühblüher verfolgt werden – von den ersten zarten Knospen über die volle Blütenpracht bis zum Verblühen.
Ein Faltblatt aus der Serie der TERRA.tipps zum Freeden können Sie als digitale PDF-Datei HIER herunterladen oder kostenlos in unserem SHOP bestellen.
Bitte beachten Sie: Der Freeden ist ein Naturschutzgebiet. Bitte bleiben Sie auf den gekennzeichneten Wegen und führen Sie die Hunde an der Leine.
Autorentipp
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Zum Freden, Landidyll HotelSicherheitshinweise
Aktuelle Hinweise:
Bitte respektieren Sie bei einem Besuch des Freedens das Betretungsverbot der Naturwald-Parzelle im Großen Freeden. Hier entwickelt sich bereits seit über 40 Jahren ein von Menschen völlig unbeeinflusster Naturwald, in dem somit auch keine Ernte- und Pflegemaßnahmen von den Niedersächsischen Landesforsten durchgeführt werden. In dieser ökologischen Waldentwicklung ist der Anteil an Alt- oder Totholz gewollt hoch - gut für Artenvielfalt und besondere Lebensräume, aber für menschliche Besucher nicht ungefährlich, zumal das Eschentriebsterben auch 2019 noch akute Bruchgefahr der Bäume verursacht.
Die ausgewiesenen Wege im Bereich des Kleinen Freeden sind aber weiterhin begehbar und machen ein ausgiebiges Erleben der Frühblüherblüte möglich. Diese - insbesondere die Lerchenspornblüte - fällt in ihrer Intensität auch zunehmend unterschiedlicher aus. Je nach Witterung, und vielleicht auch bedingt durch den Klimawandel (Stichwort Extremsommer 2018), finden Sie eventuell nicht die gewohnten Blütenteppiche vor. Achten Sie daher auch auf die weniger prominente Bodenflora wie Scharbockskraut, Waldmeister, Aronstab oder Lungenkraut - auch sie haben Ihre Aufmerksamkeit verdient! Danke für Ihr Verständnis!
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Als I-Tüpfelchen wartet auf den ersten Metern gleich der erste geologische Wow-Moment: Direkt am Parkplatz gelegen, bietet eine Steilwand als „Fenster in die Erdgeschichte“ einen beeindruckenden Blick auf den Untergrund des Freedens. Die vorhandene Infotafel liefert die entsprechenden geologischen Erklärungen. Spätestens jetzt wird klar, warum der TERRA.track Freedenblüte heißt. Ein versteinerter Meeresboden aus Kalk ist der Grund.
Wir betreten das 220 ha große Naturschutzgebiet Freeden. Die Natur hat hier Vorrang und soll sich ungestört entwickeln können. Daher ist es wichtig, auf den Wegen zu bleiben, keine Pflanzen zu sammeln und die Hunde an der Leine zu führen. Kein Problem: Viele Frühblüher wachsen bis direkt an den Weg heran, sodass wir sie von dort aus ausgiebig betrachten können.
„Gratwanderung“ mit Blütenpracht
Wir folgen dem blau markierten Zuweg des TERRA.tracks und stoßen nach wenigen Metern auf den rot markierten Hauptweg, der uns – dem Uhrzeigersinn folgend – mit moderater Steigung auf den Kamm des Kleinen Freedens führt. Die ersten Frühblüher lassen nicht lange auf sich warten: Kleinere Teppiche vom Buschwindröschen begleiten den Anstieg. Kleiber und Kohlmeise spornen uns mit kräftigem Gesang an. Ab und an mischen sich Hohltaube und Schwarzspecht ein. Ihr Vorkommen ist ein echter Hinweis darauf, wie ökologisch wertvoll die Buchenmischwälder des Freedens sind. Beide sind angewiesen auf hohe Anteile an Alt- und Totholz im Wald.
Oben angekommen, stellt sich tatsächlich ein „Kammgefühl“ ein: rechts und links des leicht geschwungenen Pfades fallen die Hänge steil ab. Zum Buschwindröschen gesellen sich nach und nach Aronstab, Bärlauch, Waldveilchen, Bingelkraut und Gelbe Windröschen. Weiße Steine blitzen aus dem Weg, sie zeugen vom kalkigen Untergrund. Schließlich zeigen sich die ersten Exemplare des Hohlen Lerchensporns – erst hier und dort, dann in größeren Mengen. Immer an seiner Seite ist das Bingelkraut, dass zwischen den leuchtenden Lerchenspornblüten dichte Teppiche bildet – ein Nebeneinander von schlichter Eleganz und farbenprächtiger Schönheit. Nach ausgiebiger Bewunderung und ein paar weiteren Metern treffen wir auf einen breiten Forstweg, dem wir links hangabwärts folgen.
Hier ist der Wald der Star!
Auf der Waldchaussee geht es nun an der nördlichen Flanke des Großen Freedens entlang. Von hier aus haben wir immer wieder atemberaubende Blicke auf große Blütenteppiche des Hohlen Lerchensporns, die sich den Hang hinaufziehen. Aber Vorsicht: Nur staunen, nicht betreten – auch zur eigenen Sicherheit – denn es ist ein Naturwald.
Mächtige Baumriesen neben abgestorbenen oder sterbenden Bäumen, kreuz und quer liegen moos- und pilzbewachsene Baumstämme am Waldboden, in lichten Waldbereichen recken sich junge Buchen dem Licht entgegen. Naturwälder bilden ein engverzahntes Mosaik mit einem reichen Lebensraumangebot für Tier, Pflanze und Pilz. Hier wächst der Urwald von morgen. Dieser Naturwald wurde bereits 1972 von den Niedersächsischen Landesforsten vollständig aus der Nutzung genommen und darf sich seither ohne Einfluss des Menschen entwickeln. Daher werden auch einsturzgefährdete Bäume nicht mehr entnommen und könnten beim Betreten eine Gefahr darstellen.
Seitenwechsel
Schließlich erreichen wir die Georgshütte, die zu einer Rast einlädt. Dabei sind wir nicht die einzigen. Die Beschilderung weist auf einen Knotenpunkt hin, an dem sich mehrere Wanderwege kreuzen, was zu einem kleinen „Meet and greet“ unter Wanderern führt. Der Namensgeber der Schutzhütte ist übrigens kein Unbekannter: es ist König Georg V., der letzte König von Hannover.
Frisch gestärkt geht es nun teils durch beeindruckende Hohlwege stetig bergab, bis wir den Waldrand am Südhang des Freedens erreichen. Wir halten uns rechts und treten von sonnigen Abschnitten und herrlichen Ausblicken begleitet den Rückweg an. Wer mag, bekommt an kleinen Täfelchen im folgenden Wegeverlauf spannende Infos zu Baumarten und Waldökologie, denn ab hier begleitet uns ein Stück des Weges der TERRA.track Naturpfad Blüsenpatt. Eine passend platzierte Wellenliege macht uns ein weiteres Päuschen schmackhaft und wir lassen den Blick schweifen. Der kleine Höhenzug, der sich in unserem Blickfeld in rund 4 km Entfernung aus der ansonsten flachen Münsterländischen Tiefebene erhebt, ist der Kleine Berg bei Bad Laer.
Schließlich erreichen wir eine Brücke, die über einen beeindruckenden Hohlweg führt, kurz dahinter liegt die Fredenhütte. Schöner kann eine Schutzhütte kaum liegen. Und da es gleich wieder bergan geht, können wir an diesem idyllischen Ort die Beine nochmal kurz entspannen. Was es mit der Hütte und der Brücke auf sich hat, verraten kleine Infotafeln.
Nun müssen die Waden nochmal etwas angespannt werden. Es geht zurück auf den Kleinen Freeden. Der Weg führt hangaufwärts – mal breiter, mal schmaler durch herrliche Wälder. Kurz bevor wir den Kamm erreichen, zweigt unser Weg nach links ab. Das letzte Wegstück führt uns unterhalb des Kammes zurück zum Wanderparkplatz.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Bushaltestelle Bad Iburg Rathaus
von dort ca. 10 Minuten Fußweg zum Wanderparkplatz "Kleiner Freeden"
Eine Fahrplanauskunft finden Sie unter www.vos.info
Parken
Wanderparkplatz „Kleiner Freeden“ am Ende der Straße Hagenberg in 49186 Bad IburgKoordinaten
Ausrüstung
Bitte achten Sie unbedingt auf festes Schuhwerk – der Weg enthält Steigungen und unbefestigte Wegabschnitte.Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
Fragen & Antworten
Bewertungen
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