TERRA.track: Fienenmoor
Natur- und Geopark TERRA.vita Verifizierter Partner Explorers Choice
Gute 2 ½ Stunden Gehzeit ohne nennenswerte Steigungen, gepaart mit Moorwaldimpressionen der Extraklasse, jede Menge Ruhe und zum Abschluss noch eine Einkehrmöglichkeit. Wer sich von dieser Beschreibung angesprochen fühlt ist beim TERRA.track Fienenmoor genau an der richtigen Adresse. Doch Obacht, einen seichten Spaziergang dürfen Naturbegeisterte hier nicht erwarten. Vielmehr sei ein wasserfestes Schuhwerk empfohlen und auch jede Menge Zeit zum Betrachten und Staunen sollte man im Gepäck haben.
Moorwaldstimmung vom feinsten und gurgelnde Bäche noch dazu!
Vom Parkplatz an der St. Servatius-Kirche, mitten in der Gemeinde Berge, Ortsteil Anten, gelegen, lässt sich das FFH-Gebiet „Bäche im Artland“ durch das Fienenmoor erwandern. Wir befinden uns hier in der naturräumlichen Region „Ems-Hunte-Geest und Dümmer-Geestniederung“. Die entlang des Wanderweges fließenden Bäche gelten als für den Naturraum repräsentative Fließgewässer mit flutender Unterwasservegetation. Als prioritär werden weiterhin die Erlen-Quellwälder und Birken- Bruchwälder eingestuft, die sich links und rechts des Wanderweges erstrecken. Zugegeben, bis wir das eigentliche Fienenmoor mit den hier beschriebenen Naturköstlichkeiten erreichen, durchtreifen wir die dörfliche Kulturlandschaft. Doch diese erstaunt uns umso mehr mit unerwarteten Highlights.
Autorentipp
Direkt am Wegverlauf des TERRA.track Fienenmoor liegt auch das Heimathaus Berge vom Heimatverein Berge e.V. Das Fachwerkhaus eröffnet dem Heimatinteressierten allerlei Interessantes rund um die Dorfgeschichte und Ihr Brauchtum. Auch mit Sonderausstellungen wartet das Heimathaus auf. Mehr Infos unter www.museum-berge.de
Wegearten
Höhenprofil anzeigenStart
Ziel
Wegbeschreibung
Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz der St. Servatius-Kirche in Berge, von wo uns unsere Wanderung im Uhrzeigersinn zunächst ein Stück an der Antener Straße, wohlgemerkt auf dem Bürgersteig, entlangführt, bevor wir kurze Zeit später rechts in die Straße `Am Goldberg` einbiegen. Bereits auf diesen ersten knapp 400 Metern unserer Wanderung passieren wir den Schützenplatz `Wilhelmshöhe`, ein schmuckes Holzschild über den Berger Ortsteil `Anten` und das `Three B`s, einen Bed&Breakfest Betrieb in Berge – kurzum: so sieht intaktes Dorfleben aus.
Gerade noch im Dorf und urplötzlich eine Streuobstwiese
Nachdem wir den Bed&Breakfast Betrieb hinter uns gelassen haben biegen wir in den Fienenmoorweg ein. Es ist also was dran am Fienenmoor und wir dürfen gespannt sein, wenn denn schon ein Weg nach ihm benannt wurde. Doch genug der bebauten Siedlung, denn wir gelangen nun ins Asterfeld und stehen nach kurzer Zeit vor einer frisch angelegten Streuobstwiese inkl. neuer Rastanlagen!
Die Gesamtgröße der Fläche beträgt rd. 0,5 ha. Die Anlage wird von drei Seiten durch Wallhecken begrenzt, die Begrünung der Grundfläche erfolgte mit regionalem Saatgut. Auf der Wiese befinden sich insgesamt 50 Obstbäume (Birne, Kirsche, Zwetschge, Apfel und Walnuss), wobei vorwiegend alte Sorten verwendet wurden, die im landwirtschaftlichen Obstbau kaum noch Verwendung finden, für Norddeutschland aber früher typisch waren. Mundraub ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Die Streuobstwiese ist in das Biotopverbundsystem des Wegerandstreifenprogramms der Gemeinde Berge eingebunden, welche die Streuobstwiese unterhält und pflegt.
Nachdem wir uns über die Vielfalt der Streuobstwiese umfangreich informieren konnten, führt uns der Wegverlauf noch ein Stück durch die Feldlandschaft, bevor uns erfrischende Erlenbruch- und Birkenwälder in Empfang nehmen. Auf geht’s ins Fienenmoor! Über die kühlende Wirkung des Waldes könnte man gerade in Zeiten des definitiv einsetzenden Klimawandels etliche Zeilen schreiben. Doch nur so viel sei gesagt, Wasser und Wald waren schon immer eine besondere Verbindung. Umgeben von Erlen, Birken und Eichen entdecken wir dann auch den Wehdemühlenbach, welcher zum überwiegend zusammenhängenden Fließgewässersystem des FFH Gebiets Bäche im Artland gehört. Ein Rehbock huscht über den Weg, die Sonne bricht durch die Baumkronen und ganz im Moorwald-Wandern versunken erscheint es am Himmel: Das Herz von Berge. Wandern kann so schön sein!
Noch ganz verzaubert vom Fienenmoor durchstreifen wir schon wieder die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft vom Berger Ortsteil Dalvers. Monotonie? Fehlanzeige! Immer wieder tun sich kleine Feldwege, gesäumt von Weichholz- und Brachflächen auf. Schon wieder ein Reh? Na, wen wundert das bei so viel Urtümlichkeit. Wenn kein Buschwerk den Wegesrand begrünt, dann stattliche Eichen durch die wir immer mal wieder einen durchaus weiten Blick in die Feldlandschaft genießen können. Abwechslung ist es, was das Wanderherz erfreut.
Über den Pollenweg geht es nun immer weiter an Berge heran, den Schmonerbrink lassen wir getrost links liegen und bald schon können wir die Kirchturmspitze der St. Servatius-Kirche erblicken, dem Start- und Zielpunkt unserer Rundwanderung.
Kurz bevor wir wieder den Parkplatz erreichen laufen wir geradewegs auf das Gasthaus „Alte Heimat“ zu. „Wo Dein Herz zu Hause ist“ hat sich der Gastro- und Hotelbetrieb als Motto auserkoren und so wundert es nicht, dass sich die Gäste hier mit saisonalen Gerichten und schmackhaften Burgern verwöhnen lassen können.
Haben wir uns das verdient? Nach so einer abwechslungsreichen Wanderung - aber sowas von!
Hinweis
Parken
Parkplatz St- Servatius Kirche, Am Boll / Ecke Antener Straße, 49626 Berge
Koordinaten
Statistik
- 3 Wegpunkte
- 3 Wegpunkte
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Fotos von anderen