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TERRA.track: Engethere

· 2 Bewertungen · Wanderung · Landkreis Osnabrück
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  • TT Engethere: Gedenkstein am Wanderparkplatz im Ortszentrum von Engter
    TT Engethere: Gedenkstein am Wanderparkplatz im Ortszentrum von Engter
    Foto: Ludger Schlarmann, Natur- und Geopark TERRA.vita

Ländlich und historisch geprägter Rundweg mit Variationsmöglichkeiten durch den Ortsteil Engter der Stadt Bramsche.

mittel
Strecke 9,3 km
2:30 h
120 hm
120 hm
151 hm
69 hm

Hinweis zu den Varianten und Zuwegen:

Dieser Weg bietet eine markierte Variationsmöglichkeit zur Hauptroute. Da Varianten und Zuwege im Tourenplaner von outdooractive derzeit nicht abgebildet werden können,  ist in der Galerie ein Auszug in Form eines Fotos der an den Wanderparkplätzen aufgestellten Schautafeln abgebildet. Dieses Foto kann in der Browser-Version von outdooractive über die Drucken-Funktion im oberen rechten Bereich und der Aktivierung des Schalters "Topo" als pdf-Datei erzeugt und heruntergeladen werden. 

 

Engethere, so wurde die Ortschaft Engter in den Unterlagen des Bistums Osnabrück erstmalig im Jahre 1147 urkundlich erwähnt.

Der aus Granit bestehende Gedenkstein am Wanderparkplatz im Herzen von Engter trägt diese Inschrift. Der Stein entstand  vermutlich vor mehr als einer Milliarden Jahre  – aber nicht in Engter, sondern in mehreren Kilometern Tiefe in einer sich abkühlenden Magmakammer in Südskandinavien. Vor rund 190.000 bis 130.000 Jahren gelangte er durch gewaltige Gletscher, die sich während der Eiszeit vom skandinavischen Eisschild aus bis nach Mitteleuropa ausdehnten, in unsere Region. Heute finden wir Granite wie den Engethere-Gedenkstein als Findlinge in der Landschaft – weit gereiste Zeugnisse der Eiszeit.

 

Wir beginnen nun unsere Wanderung in östlicher Richtung und verlassen den Wanderparkplatz , um wenig später zwischen den Gehöften hindurch zum ersten Mal den Engter Bach zu überqueren, er wird uns während der Wanderung immer wieder begleiten.

 

Am Ende der Straße ergibt sich für uns auch die Möglichkeit eine Variante des TERRA.track Engethere zu wählen.

Die Variante führt nach links und hat den Zusatz „durchs Dorf“. Auch ein Hinweis, dass wir hauptsächlich befestigte Wege unter die Füße bekommen werden.

Einige Besonderheiten sind sicherlich typische Dorfstraßen mit Bruchsteinmauern und die Fachwerkgebäude rund um „Vogel´s Hus“; aber auch das Café im Speicher mit seinen Kunstausstellungen. Und wer Lust auf italienische, türkische oder deutsche Küche hat, kommt hier auf seine Kosten, die nahe Eisdiele sei auch noch erwähnt.

 

Wir entscheiden uns aber nach rechts abzubiegen und dem Hauptweg zu folgen, es geht nun den Berg hoch und langsam tauchen wir in den Wald ein.

Aufgelockert wird der Weg in diesem Abschnitt von einer Bergwiese auf unserer rechten Seite, sie lässt es zu, dass einige wärmende Sonnenstrahlen aus Süden zu uns herunterkommen.

 

An der nächsten Gabelung gelangen wir in die Wälder des Gutes von Bar. Auf einem gut ausgebauten Wirtschaftsweg geht es weiter den Berg hoch, etwas anstrengend ist es schon. Die abwechselnden Waldarten entschädigen für die Anstrengungen und lassen unsere Blicke schweifen. Alle für diese Region typischen Baumarten sind hier vertreten. Wir gehen durch alte Buchenwälder, durch eine ca. 30 Jahre alte Eichenschonung, ein kleines Kiefernwäldchen und natürlich auch durch Fichtenbestände, „noch“ muss man wohl bei letzteren hinzufügen.

An den Fichten wird deutlich welche Folgen der Klimawandel mit Trockenheit und Borkenkäferbefall für unsere Wälder hat. Durch abgestorbene Bäume sind große lichte Freiflächen im ehemals dunklen Fichtenwald entstanden. Überall wird versucht diese Lücken mit neu angepflanzten Bäumen zu schließen, die mit größerer Trockenheit besser umgehen können.

 

Bei dem dann folgenden Teil der Wanderung geht es in sehr weitläufiger Runde um den Hof der Familie Bruning herum. Ein sehr schöner und abwechslungsreicher Teil des TERRA.track Engethere.

Nach einer Weile taucht auf der rechte Seite, etwas abseits des Weges ein Relikt aus vergangener Zeit auf, ein alter Kalkbrennofen. Der hier hergestellte Branntkalk wurde  noch bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts in der Umgebung verwendet.

Hinter dem Kalkbrennofen liegt ganz versteckt noch ein kleiner Steinbruch, aber Vorsicht, die Wände sind nicht gesichert!

Nach dem Verlassen des Waldes durchqueren wir eine Bergwiese und mit etwas Glück kann man hier noch dem Rehwild beim Äsen zusehen.

Damit ist dann auch das flachere Teilstück dieser Runde durchwandert und rechts herum geht es wieder, in gehörigem Abstand entlang der Wiese, den Berg hoch.

 

An der nächsten Kreuzung treffen wir dann auf mehrere Fernwanderwege: den DiVa-Walk, den Mühlenweg, den Bersenbrücker Landweg, aber auch auf den TERRA.track Schmittenhöhe als Rundwanderweg.

Wer also noch gut bei Kräften ist und auch noch ein paar Höhenmeter verträgt, kann hier die Wanderung mit dem TERRA.track Schmittenhöhe zu einer Tageswanderung erweitern.

Über die Variante des TERRA.track Schmittenhöhe gelangt man bis in Sichtweite zum Museum und Park Kalkriese, also den Ausgrabungsstellen der Varusschlacht. Im weiteren Verlauf dann noch zum einzigen Gipfelkreuz Norddeutschlands auf der Schmittenhöhe.

 

Wir sparen unsere Kräfte heute und setzten die Wanderung auf dem TERRA.track Engethere fort. Die nächste Bank am rechten Wegesrand lädt zu einer kurzen Pause ein. An diesem Punkt ist auch ungefähr die Hälfte des Weges geschafft. Wenn wir nun den Blick in die Ferne schweifen lassen, können wir die charakteristischen Höhenzüge des Osnabrücker Landes erkennen: Unmittelbar vor uns die Ausläufer des Wiehengebirges und dahinter in der Ferne der Teutoburger Wald.

 

Am Ende der Straße biegen die Fernwanderwege nach links ab, in Richtung der Waldorfschule. Wir gehen weiter geradeaus und überqueren die Icker Landstr.

Der Wald, den wir jetzt betreten weist noch eine Besonderheit auf. Es handelt sich um ein Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen, ein FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat).

Die nächsten Kilometer der Wanderung findet in diesem Schutzgebiet statt. Besonderes Augenmerk gilt dabei 2 Fledermausarten, dem kleinen Mausohr und der Bechstein-Fledermaus. Beide sind in der Kirchtürmen von Engter und Belm heimisch und nutzen diese Bereiche als ihr Jagdrevier, deswegen der Schutzstatus.

 

Auf halber Strecke kann man auf der rechten Seite einen etwas unscheinbaren Tümpel entdecken. Hier befindet sich das Quellgebiet des Engter Bachs, dem wir bereits zu Beginn der Wanderung begegnet sind und der uns gerade bei der Variante auch noch weiter begleiten wird.

Am Ende des geraden Stücks machen wir einen links-rechts-Schwenk und gehen an einer Bergwiese entlang, die sich nachher zum Dorf hin öffnet.

Dieser Teil der Wanderung bietet den besonderen Charme, uns mit einem Spiel aus lichten und sonnendurchfluteten jüngeren Buchen am Wiesenrand zu begeistern.

 

Unten angekommen gehen wir weiter durch den Engter Esch bis zum nächsten keinen Wäldchen. Die Bank in der Nähe lädt zum Verweilen ein. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf Engter und die Umgebung.

 

Mit jedem Schritt weiter zum Dorf hin, nähern wir uns auch dem Ende der Wanderung, aber zwei Besonderheiten warten noch auf uns.

 

Zunächst überqueren wir den Engter Friedhof mit seiner Kapelle. Die Umgestaltung des Friedhofs wurde vor einiger Zeit begonnen, um der neueren Bestattungskultur mit verschiedenen Urnengräbern gerecht zu werden. Auf einer Freifläche neben dem neuen Parkplatz wurde zudem eine (Obst-) Baumwiese angelegt, die neben den vielen neuen Beeten den parkartigen Charakter unterstreichen soll.

Großflächige Ausgrabungen südlich und östlich des Friedhofs erbrachten eine Vielzahl an Siedlungsspuren mit Hausgrundrissen und Bestattungsplätzen von der späten Jungsteinzeit (ab 3.500 v. Chr.) bis zum frühen Mittelalter (um 800 n. Chr.). Die meisten Gebäudereste fanden sich auf dem „Mühlenesch“ südlich der Straße „Am Ungelbach“. Hier standen vor allem in der Römischen Kaiserzeit (um Chr. Geb. – 4. Jh. n. Chr.) zahlreiche sogenannte germanische Langhäuser – also auch zur gleichen Zeit, als in Kalkriese die „Varusschlacht“ stattfand. Im 8.-9. Jahrhundert n. Chr. wurde dieser Siedlungsbereich aufgegeben und es entwickelte sich unter dem Einfluss der fränkischen Herrschaft eine neue Siedlungsstruktur, zu der später auch die Kirche und der Kirchhof als neues Zentrum gehörte.

 

Wenn wir nun den neuen Friedhof verlassen gelangen wir zur St. Johanniskirche, einem deutlichen Wahrzeichen von Engter, dass für alle Besucher, schon von Weitem aus sichtbar, sich deutlich über den Ort erhebt.

Wer die Gelegenheit hat die Kirche von innen zu besichtigen oder an einem Gottesdienst teilzunehmen, sollte dieses auf jeden Fall wahrnehmen.

 

Und schon bald ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung, die Wandertafel neben dem Gedenkstein „Engethere“ auf dem Parkplatz der St. Johanniskirche wieder erreicht.

Autorentipp

Am Wochenende lädt das kleine Cafe im Speicher im Herzen von Engter zu Kaffee und Kuchen ein: Cafe im Speicher

Profilbild von Ludger Schlarmann
Autor
Ludger Schlarmann
Aktualisierung: 06.06.2023
Schwierigkeit
mittel
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
151 m
Tiefster Punkt
69 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

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Weitere Infos und Links

Öffnungszeiten der St. Johanniskirche in Engter :

In den Sommermonaten vom 04.06. - 01.10. jeweils Sonntags von 15.00 Uhr - 17:30 Uhr.

 

Start

Wanderparkplatz an der St. Johanniskirche Ecke Im Alten Dorf/Evinghausener Straße (70 m)
Koordinaten:
DD
52.386579, 8.062785
GMS
52°23'11.7"N 8°03'46.0"E
UTM
32U 436216 5804449
w3w 
///unabhängige.eilt.neubaugebiet

Ziel

Wanderparkplatz an der St. Johanniskirche Ecke Im Alten Dorf/Evinghausener Straße

Koordinaten

DD
52.386579, 8.062785
GMS
52°23'11.7"N 8°03'46.0"E
UTM
32U 436216 5804449
w3w 
///unabhängige.eilt.neubaugebiet
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Bewertungen

3,5
(2)
Frank St. 
23.04.2023 · Community
Abwechslungsreiche Strecke, auch mit Wegen am Waldrand mit schönen Ausblicken.
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Wandervogel
17.04.2023 · Community
Mittelschwerer, durchschnittlich interessanter Wanderweg. Im Wald meist breite Schotter-Waldwirtschaftswege, sonst häufig Asphaltstraßen. Exzellent ausgeschildert. Hübsch sind die Kirche in Engter, der große alte Kalkbrennofen, die Engter Bach-Quelle und die schöne Aussicht auf Engter.
mehr zeigen
Tour gemacht am 17.04.2023

Fotos von anderen


Bewertung
Schwierigkeit
mittel
Strecke
9,3 km
Dauer
2:30 h
Aufstieg
120 hm
Abstieg
120 hm
Höchster Punkt
151 hm
Tiefster Punkt
69 hm
Rundtour Einkehrmöglichkeit geologische Highlights

Wetter am Startpunkt der Tour

Statistik

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