R 01: Rundwanderung durch Riesenbecks Süden
Dieser Rundwanderweg führt durch die südlichen Bereiche von Riesenbeck, einem Stadtteil von Hörstel, im Kreis Steinfurt. Dabei führt er über die Hauptwanderwege X 7, X 13 und über einen Verbindungsweg, der mit der weißen Raute (◊) gekennzeichnet ist.
Der Ausgangpunkt (X 7) der Wanderung befindet sich direkt an der Pfarrkirche St. Kalixtus. Im Innern der katholischen Pfarrkirche befindet sich die Grabplatte der hl. Reinhild von Westerkappeln. Es handelt sich um eine der kostbarsten westfälischen Bildhauerarbeiten des 12. Jh. In Riesenbeck ranken sich viele Legenden um die „Sünte Rende“. Das zeigen die Darstellungen am Reinhildisbrunnen vor der Kirche und die Reliefs am Ossenlockdenkmal im Oberdorf, die die Legende der Märtyrerin erzählen.
Schnell ist ein besondere Sehenswürdigkeit dieser Region erreicht: Schloss Surenburg. Der Wanderweg führt durch eine mehrreihige Buchenallee direkt auf den Haupteingang zu. Der Herrensitz wurde wohl um 1400 gegründet, aber erst 1474 urkundlich erwähnt. Das Schloss bietet das Bild einer dreiflügligen Anlage des 18. Jhs., hinter der sich eine komplizierte mehrphasige Baugeschichte verbirgt. Der älteste Teil ist der rechte, östliche Flügel, der ein zweistöckiges Zweiraumhaus mit Kabinetten aus dem 17. Jh. war. Um 1752 entstand der große französische Garten im Westen. Etwas später wurden die Gebäude der Vorburg abgerissen, der Graben zur Hauptburg zugeschüttet, der Nordflügel vergrößert und der Westflügel neu gebaut. An der Stelle der Vorburg entstand das Renteihaus, die Wirtschaftsgebäude wurden erheblich umgestaltet. Das Schloss ging 1786 in den Besitz eines niederländischen Edelmannes über, dessen Nachkommen noch heute hier wohnen. Ein Rundgang um die Außengräfte lohnt aber durchaus. Den Reiz der Nordseite macht v.a. die direkt aus dem Wasser ragende Schlosskapelle von 1865 aus, die dem hl. Aloysius gewidmet ist. Die vielen unterschiedlichen Baumarten auf gehören zu der ehemals umfangreichen Anlage des Französischen Gartens, der später im Stil eines Englischen Gartens verändert wurde. Weiter nach Westen schließt sich, immer noch von der mit Wasserlilien und Schilf bewachsenen Außengräfte umgeben, der Wirtschaftsgarten an.
Ein Stück weiter wird die Bevergerner Aa überquert, die bei Rheine in die Ems mündet. Ein wenig weiter östlich bis zur Quelle bei Brochterbeck heißt sie noch Floethe. Dies erklärt den Namen des Weges, dem der Wanderweg folgt: Flöttenweg. In den Sommermonaten lassen sich von den Brücken aus etliche Libellen beobachten.
An der Straße Lager Damm, an der der Wanderweg rechts abbiegt, steht ein Steinkreuz mit der Inschrift „Ano 1665 Gert Bukers“. Der Sage nach soll Gert hier vom Blitz erschlagen worden sein.
In der Umgebung, fallen die vielen wasserführenden Gräben auf. Sie haben ganz unterschiedliche Böschungsneigungen und verlaufen leicht gewunden. So sollen Flora und Fauna in dieser feuchten, gerade einmal 40 m üNN gelegenen Gegend besser gedeihen. Als im Rahmen der Flurbereinigung die ersten Gräben Ende der 1980er-Jahre angelegt wurden, hieß es in der Bauerschaft: „De Baggerführers sin besuopen“ (Die Baggerführer sind besoffen).
Wer an der Straße Ludwigswald den Weg abkürzt, verpasst allerdings den gleichnamigen Wald mit seinen Naturschutzgebieten „Grützemachers Kanälchen“ und „Haverforths Wiesen“. Diese umfassen eine Fläche von 182 ha. Sie bieten einen geeigneten Brutplatz für den Großen Brachvogel. Besonders im April machen die großen Schnepfenvögel durch wohltönende, flötende Balztriller auf sich aufmerksam.
Im weiteren Verlauf säumen Reste alter Heckenstrukturen den Wanderweg. Die typischen Bäume und Sträucher am Wallheckenweg sind Hasel, Eberesche, Faulbaum und Eiche, vereinzelt auch Pfaffenhütchen und Heckenrose. Ein reiches Vogelleben stellt der stille Wanderer während der Brutzeit fest: Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Goldammer, Singdrossel, Fitis und Zilpzalp.
Nun führt der Weg wieder nach Riesenbeck hinein und zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück, der St. Kalixtus-Kirche.

Weitere Infos und Links
Besuchen Sie unsere Internetseite: www.whb.nrw/wanderwege
"Die Reinhildislegende". Herausgegeben vom und erhältlich beim Heimatverein Riesenbeck.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Diese Rundwanderung folgt den Hauptwanderwegen X 7, X 13 und der weißen Raute (◊) und ist entsprechend wandersicher markiert.
Von der Pfarrkirche aus geht es ein Stück auf dem X 7 bis zum Schloss Surenburg. Direkt vor dem Schloss treffen sich die Hauptwanderwege X 7 und X 13. Ab hier folgen Wanderer dem X 13 nach Süden. Nach nur einem Kilometer heißt es aufgepasst: An der Stelle, an der der Wanderweg leicht links abbiegt, knickt der X 13 rechts ab und wir folgen nun der Raute, die uns in schönen Schleifen bis zurück nach Riesenbeck bringt.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Für Ihre An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen Sie am besten die Internetseite oder App www.bubim.de (= Bus und Bahn im Münsterland). Diese beinhaltet u.a. Fahrpläne, Tarifauskünfte und einen Haltestellenfinder.
Als automatische Fahrplanauskunft steht Ihnen die kostenlose Nummer 0800 350 40 30 zur Verfügung. Eine persönliche Fahrplan- und Tarifauskunft können Sie kostenpflichtig unter 0180 6 50 40 30 anrufen (Festnetz 20ct/Verbindung, mobil max. 60ct./Verbindung).
Buslinien R 63, 166, 289, F 10, T 60 bis Riesenbeck, Mitte.
Anfahrt
Sünte-Rendel-Straße 12,48477 Hörstel
Koordinaten: 52.261601, 7.627799
Parken
Sünte-Rendel-Straße 12,48477 Hörstel
Koordinaten: 52.261601, 7.627799
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Eine ausführliche Broschüre zur Wanderung „Spurensuche im Münsterland 1“ steht Ihnen auf der Internetseite des WHB im Bereich Wanderbroschüren zum kostenfreien Download zur Verfügung.
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