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TERRA.trail 10 - Von Dinos und Planeten

Radtour · Osnabrücker Land
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  • Vorgeschmack: Auf den nächsten 65 Kilometern dürfte das Gelände hin und wieder für ähnlich wechselnde Gesichtsausdrücke sorgen.
    Vorgeschmack: Auf den nächsten 65 Kilometern dürfte das Gelände hin und wieder für ähnlich wechselnde Gesichtsausdrücke sorgen.
    Foto: Mareike Wessling, Natur- und Geopark TERRA.vita

Das Wiehengebirge erscheint auf Karten oft nur als schmaler Kamm in einer ansonsten recht flachen Landschaft. Nördlich der Stadt Melle ist es in Wirklichkeit aber alles andere als flach: Zwischen dem Tal des Flüsschens Else und dem eigentlichen Gebirgskamm liegt ein überraschend hügeliger Landstrich, der mit Höhen von über 200 Metern einen Radfahrer durchaus ins Schwitzen bringen kann. Es sind vor allem die Meller Berge und der Oldendorfer Berg, die uns gegen Ende der Tour in die kleinen Gänge zwingen werden. Vorher erklimmen wir aber bereits auf einer kurzen, aber heftigen Steigung den Kamm des Wiehengebirges. Die Belohnung dafür ist eine wunderschöne Abfahrt durch den Wald, die uns zu einem der Highlights dieser Tour führt – zu den Saurierfährten von Barkhausen. Die übrige Strecke ist mal flach, mal hügelig und lässt sich auch gut variieren: Wer die Karte benutzt, kann die Strecke problemlos in mehrere Etappen teilen.

Neben einigen kleinen Zeitreisen gehört bei diesem Trail auch eine Reise zu den Planeten ins Programm. Drei Burgen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, holen uns wieder auf den Boden der Menschheitsgeschichte zurück.

 

 

mittel
Strecke 65,1 km
4:40 h
604 hm
605 hm
241 hm
69 hm

Wichtiger Hinweis: Der TERRA.trail 10 ist nur in Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn beschildert. Es ist mit waldtypischen Gefahren zu rechnen, wie mangelnde Stand-/ Bruchfestigkeit von Bäumen oder matschigen Wegen mit tiefen Fahrspuren. Das Befahren des Trails erfolgt auf eigene Gefahr.

 

Los geht’s!

Sie starten an der (1) Waldbühne Melle.

Sie liegt nicht weit vom Meller Bahnhof entfernt im Norden der Stadt und ist in zweierlei Hinsicht interessant: Zum einen wegen ihres vielseitigen kulturellen Programmes und zum anderen – was weit weniger bekannt ist – wegen ihrer Lage in einem ehemaligen Steinbruch. „Vogelnest“ – so nannten die Melleraner diesen Steinbruch früher. Hier wurde der sogenannte „Schilfsandstein“ abgebaut, der uns auf diesem wie auch auf anderen TERRA.trails als Baumaterial immer wieder begegnet

Wir rollen noch ein kurzes Stück durch den Melleraner Osten, überqueren die Umgehungsstraße und finden uns in der flachen Aue der Else wieder. „Grönegau“ wird diese Gegend auch genannt, weil es hier besonders grün (grön) ist. Ein wenig im Zick-Zack führt der Weg zwischen Fluss und Autobahn hin und her, streift einen Sportflugplatz und quert dann schließlich die A30. Am Rande des Riemsloher Waldes gelangen wir bald zur ersten Burg dieser Route.

Ganz unauffällig liegen rechter Hand im Wald die Überreste der (2) „Hünenburg“, einer Anlage, die wohl im frühen Mittelalter zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert entstand.

Nur etwa 500 Meter weiter gelangen wir auf eine Lichtung. Dort erhebt sich rechts ganz überraschend eine fast 25 Meter hohe Felswand aus graugrünem Gestein – der (3) Steinbruch Bennierwald.

Vorsicht! Der Weg hat hier bei schlechtem Wetter so seine Tücken, nach starken Regenfällen quert manchmal sogar ein Bach die Route.

„Steinmergel“ nennt man diese Gesteinsschicht, von der ein Großteil heute als Schotter unter der vorhin überquerten A30 liegt. Riesige Mengen wurden hier in den 60er und 70er Jahren für den Autobahnbau gewonnen. 

Bereits vor dem 2. Weltkrieg schotterten die Bauern in dieser Gegend ihre Höfe mit dem harten, aber brüchigen Gestein, dessen Entstehung etwa 210 Millionen Jahre zurück liegt. Damals, in der mittleren Keuper-Zeit,  befand sich hier ein flaches Meeresbecken, das vom Weltmeer abgeschnitten war. Bei sengender Hitze entstand am Grunde ein Sediment aus Ton, Gips und Salz. Die beiden letztgenannten finden wir hier nicht mehr, sie wurden vom Sickerwasser gelöst und weggespült. Übrig blieb der Ton, aus dem später dieses harte Gestein wurde.

Der Trail wechselt jetzt wieder auf die Nordseite der A30. Nachdem wir auch die Else überquert haben, führt die Route durch die Bauerschaft Düingdorf. Am Düingberg gleich dahinter wird´s zum zweiten Mal etwas holprig. Dem zerklüfteten Waldboden sieht man an, dass auch hier früher einmal Gestein abgebaut wurde. Nach einem kleinen Abstecher über Tittingdorf treffen wir auf eine breitere Landstraße, die L106 oder Barkhausener Straße. Wer den oft zitierten „Schilfsandstein“ einmal in seiner natürlichen Form sehen will, der folgt einem Weg, der hier geradewegs auf den Stuckenberg hinaufführt. Allerdings ist es ein Stichweg, den man anschließend wieder zurück fahren muss. 

(4) Schilfsandstein

Wer sich die Mühe macht, findet einen kleinen, länglichen Steinbruch vor, in dem sich u.a. ein Feuchtbiotop entwickelt hat. An der Nordostwand im hinteren Teil ist das Gestein am besten zu sehen.
Hier ist alles grün - die Wasserpflanzen, die vielen Farne und sogar das Gestein selbst.

Dieser Steinbruch ist übrigens ein geschütztes Naturdenkmal. Also bitte etwas Vorsicht!

Der Name „Schilfsandstein“ wurde im süddeutschen Raum geprägt, wo man diese Gesteinsschichten ebenfalls findet. Eigentlich kann man gar nicht von Schichten sprechen, denn dieses Gestein tritt – im Gegensatz zu den meisten anderen Ablagerungsgesteinen – nicht großflächig auf, sondern nur in Rinnen, die als Täler in andere Gesteine eingeschnitten sind. Man kann deshalb anhand des Schilfsandsteines Flusssysteme rekonstruieren, die in der mittleren Keuper-Zeit (vor etwa 220 Millionen Jahren) von Skandinavien aus diese Region durchflossen. Gewaltige verzweigte Flüsse luden damals ihre Sandfracht hier ab. Kleine schwarze Pflanzenfossilien, die in diesem Sand erhalten blieben, interpretierte man fälschlicherweise als Reste von Schilf (in Wirklichkeit ist es Schachtelhalm), so kam der Stein zu seinem Namen. Weil er sich in recht großen Blöcken abbauen lässt, ist er im Osnabrücker Raum häufig als Baumaterial genutzt worden. Seine Qualität lässt aber leider etwas zu wünschen übrig.

Zurück auf der Hauptstraße kommen wir zu den Gebäuden der (5) Firma BURTON.

Wer des Englischen mächtig ist, liest hier sofort „Börten“. Wer jedoch weiß, dass dies eine ehemalige Ziegelei ist, die Ton verarbeitet und dass wir uns hier in Buer befinden (gesprochen Bur), der wird die deutsche Aussprache wählen.

Wo früher der Ton aus der benachbarten Grube zu Ziegeln gebrannt wurde, entstehen seit Ende des 2. Weltkrieges feuerfeste Anlagen für andere Ziegeleien in aller Welt. Die Firma wurde 2013 von der Refratechnik Gruppe übernommen, weshalb der Name heute Refratechnik Ceramics lautet.

Die Firma Burton existierte an dieser Stelle seit über hundert Jahren. Der Ton, der auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße abgebaut wurde, war ursprünglich ein dunkler Tonschlamm, der sich in der mittleren Jura-Zeit vor etwa 160 Millionen Jahren am Meeresgrund ansammelte.

Der Ort Buer ist anschließend unser nächstes Ziel.

Schon bald fällt der besonders hohe (56 m) und spitze Turm der (6) St. Martini-Kirche auf. Er ist im Umland auch als „Bueraner Bleistift“ bekannt. Bevor wir jedoch dorthin gelangen, müssen wir erst in die „Kirchenburg“ hinein, die das Gotteshaus umgibt.

Die zweigeschossigen, zum Teil verputzten Fachwerkbauten umringen die Kirche und nur ein niedriges Tor ermöglicht die Einfahrt. Das gut erhaltene Gebäudeensemble gilt als die reizvollste Kirchenburg des Osnabrücker Landes.

Schilfsandstein, wie wir ihn am Stuckenberg bewundern konnten, diente nicht als Baumaterial, als man hier von 1852 bis 1855 die evangelische Kirche errichtete, auch wenn es so ähnlich aussieht. Es ist ein anderer Sandstein aus der Keuper-Zeit, der vom Oldendorfer Berg stammt.

Als „Rundbogenstil des Historismus“ bezeichnet man die Architektur der Bueraner Kirche. Vorgängerkirchen, z.T. noch aus Holz, wurden hier um 1000 und im Jahre 1111 errichtet.

In einer weiten Südschleife führt die Route weiter bis zum Ort Rödinghausen. Am tiefsten Punkt überqueren wir bei einer Reihe von Fischteichen das Tal des Kilverbaches und gleichzeitig die Grenze zu Nordrhein Westfalen.

Hier lohnt sich ein Blick in die Talaue. Ein „Siektal“ haben wir hier vor uns. Typisch dafür ist die Kastenform mit der flachen Aue, in der die Bauern vielfach den Bach verlegt haben, um eine ebene und damit besser nutzbare Fläche zu erhalten. Solche Talböden sind meist sehr feucht und entwickeln sich – bei schonender Nutzung – schnell zu wertvollen Biotopen. Deshalb sind Teile des Tals auch als Schutzgebiete ausgewiesen. Das weiße Wiesenschaumkraut, der gelbe Hahnenfuß und die rote Kuckukslichtnelke tauchen die Wiesen im Frühjahr in bunte Farben. Seltene Schmetterlinge sind dann ebenfalls zu entdecken.

Rödinghausen liegt unmittelbar am Fuß des Wiehengebirges. An der (7) Bartholomäus-Kirche können wir noch einmal verschnaufen, denn vor uns liegt ein steiler Weg, der uns bis ganz oben auf den Kamm führt.

Wann wurde diese Kirche errichtet? Und in welchem Stil?

Das lässt sich hier gar nicht so einfach beantworten. Romanische, gotische, neoromanische und neogotische Elemente sind zu finden, diverse Bau- bzw. Umbauphasen lassen sich rekonstruieren. Sein jetziges Aussehen verdankt das Gebäude jedenfalls einer Renovierung von 1893. Mindestens drei Vorgängerbauten wurden nachgewiesen, das erste entstand hier im 9. Jahrhundert als einfache Holzkirche.

So vielseitig wie die Baustile sind auch die Steine, die hier vermauert wurden. Die großen Blöcke stammen zum Teil aus dem Teutoburger Wald (Osning-Sandstein), für das flächige Mauerwerk wurde wohl ein sehr harter Jura- Sandstein aus dem Wiehengebirge verwendet. Aber auch Schilfsandstein und sogar Kalksteine finden sich in den verwinkelten Kirchenwänden .

(8) Wiehengebirgsquarzit

Oberhalb der Jugendherberge führt die Straße steil hinauf zu einem Berg namens Nonnenstein. Er bildet an dieser Stelle den Hauptkamm des Wiehengebirges. Am höchsten Punkt knickt die Route links ab (erst rechts abbiegen, dann bei der Abzweigung links halten).  Wer hier stattdessen ein Stück dem Weg geradeaus in den Wald folgt, der lernt denjenigen kennen der für den eben vergossenen Schweiß verantwortlich ist: Der harte „Wiehengebirgsquarzit“, der links des Weges an einer langen Felswand zu sehen ist, trotzt hier seit Millionen von Jahren der Verwitterung.

Mal dick, mal dünn: Der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Ausprägungen des Gesteins deutet darauf hin, dass hier einmal ein flacher Fluss sein Bett hatte und darin immer wieder seinen Lauf änderte. Je nach Fließgeschwindigkeit lud das Wasser Sand ab oder feinere Sedimente kamen am Grund zur Ruhe. Das Ganze passierte übrigens in der oberen Jura-Zeit vor fast 160 Millionen Jahren. In denjenigen Bereichen des Gewässers, in denen das Wasser ganz zur Ruhe kam, entwickelten sich Bruchwälder. Die Überreste dieser Vegetation finden wir heute als dünne kohlige Schichten zwischen den Sandsteinen. 

Erst Millionen Jahre später wurden all diese Gesteinsschichten angehoben und ganz langsam präparierte der „Zahn der Zeit“ hier einen Gebirgskamm heraus.

Wer noch Lust hat, kann auf dem Kamm noch etwas weiter in Richtung Osten gehen: etwa 600 m von der Route entfernt steht ein steinerner Aussichtsturm.

Auf dem Weg herrscht reger Wanderbetrieb, daher hier im Zweifel lieber schieben!

Unser Weg führt nun langsam zur Nordseite des Kammes und dann links ab zur Hauptstraße, die hier ebenfalls das Gebirge kreuzt. Die beschilderte Route führt nun über Kreisstraßen hinunter bis nach Barkhausen. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, auf den gut ausgebauten Waldwegen eine andere Strecke zu wählen und nach Karte zu fahren, markiert ist allerdings die Straßenroute. Am Schluss erreichen wir auf jeden Fall einen Parkplatz, der an Wochenenden bei gutem Wetter meist sehr gut besucht ist. Der Grund dafür ist das wohl bekannteste Naturdenkmal im gesamten Großraum Osnabrück: Die Saurierfährten von Barkhausen.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite führt ein Fußweg steil hinauf zu den (9) Saurierfährten von Barkhausen.
Was meist übersehen wird, ist das kleine Flüsschen, das hier direkt neben der Straße plätschert. Es ist die Hunte, die hier den gleichen Pass nutzt wie die Landstraße, um auf die Nordseite des Gebirges zu gelangen.

Im Kreuzworträtsel taucht sie als „Nebenfluss der Weser“ auf: die Hunte. Etwa einen Kilometer Luftlinie von den Saurierfährten entfernt entspringt sie und tritt ihren 189 km langen Weg an, der nördlich von Bremen bei ihrer Mündung in die Weser endet. Dabei durchquert sie erst den Dümmer und später die Stadt Oldenburg. Wie hat sich die Hunte ihren Weg durch das Wiehengebirge bahnen können? Warum fließt sie nicht, wie z.B. die Hase, im Westen um das Wiehengebirge herum, sondern mitten hindurch?
„Rückschreitende Erosion“ nennt man eine Erscheinung, mit der sich das Flüsschen hier vermutlich seinen eigenen Durchbruch schuf. Danach entsprang die Hunte, bevor dieses Tal existierte, am Nordhang des Wiehengebirges. Das Wasser grub sich dabei eine immer tiefere Rinne. Die Quelle trug dabei an ihrer hangaufwärts liegenden Seite ebenfalls das Gestein ab und wanderte auf diese Weise langsam in Richtung Süden bis an ihren heutigen Ort am Fuß des Moselerberges bei Oldendorf.

 

Die wichtigsten Informationen zu den Saurierfährten erhält man auf Tafeln, die im Fährten-Steinbruch aufgestellt sind. Daher hier nur die wichtigsten Stichpunkte:
Vor rund 150 Millionen Jahren, in der oberen Jura-Zeit, war dieses Gebiet eine überschwemmte, flache Savannenlandschaft. Zwei verschiedene Gattungen von Sauriern hinterließen damals Spuren im weichen Schlick: Dreizehige Raubsaurier und Pflanzenfresser mit eher rundlichen Füßen. Die Verfolgungsszene, die hier gern hineininterpretiert wird, ist reine Fantasie: Vielmehr kam der Fleischfresser hier einer kleinen Herde der Riesenvegetarier entgegen und das mit einigem Zeitversatz.

„Papa guck mal, ein Tyrannosaurus!“ wird hier so manches Kind sagen. Man weiß zwar nicht sicher, welcher Saurier die dreizehigen Spuren hinterließ, ein T-Rex war es aber mit Sicherheit nicht. Der lebte erst in der Kreidezeit, rund 50 Millionen Jahre später. Es war wohl eher sein kleiner Vorfahre, der Megalosaurus.

Lebensgroße Modelle eines „Sauropoden“ und „Megalosaurus“ machen mächtig Eindruck. Warum die Gesteinsschichten - und mit ihnen die Saurierfährten - so steil hochgekippt sind, wird ebenfalls auf Tafeln erläutert.

Ein kleines Stück weiter südlich liegt rechts vom Weg ein weiterer, weit weniger bekannter Steinbruch, der auch zum Naturdenkmal Saurierfährten gehört. In ihm sind die nächstälteren Gesteinsschichten zu sehen. Beide Steinbrüche zusammen ermöglichen zusammen die Rekonstruktion von rund 10 Millionen Jahren Erdgeschichte.

 

Fünf Kilometer weiter überqueren wir noch eimal die Hunte und kommen wenig später in der Bauerschaft Sehlingdorf zu einem ganz besonderen Weg, der (10) Hohlweg: Tief in den Acker eingeschnitten liegt ein Hohlweg, der sich auf 500 Meter Länge komplett als Tunnel präsentiert.

Jetzt wird es nochmal richtig bergig: Nach einem weiteren Bachtal erwarten uns beim Anstieg auf den Oldendorfer Berg auf 2 Kilometer verteilt etwa 90 Höhenmeter, die wir erklimmen müssen. Kurz bevor wir die Kuppe erreichen, knickt der Routenverlauf rechts ab. Von hier aus ist die (11) Oldendorfer Sternwarte zu sehen.

Der Naturwissenschaftliche Verein Osnabrück (NVO) errichtete in den Jahren von 1986 bis 1991 das zweistöckige Gebäude mit der auffälligen, metallisch glänzenden Kuppel. Sie verbirgt ein großes Spiegelteleskop, durch das man Sterne, Planeten und den Mond beobachten kann. Auch eine Videoprojektion des Bildes in die untere Etage ist bei Gruppenbesuchen möglich. Für Leute vom Fach interessant: Das Teleskop hat einen Spiegeldurchmesser von 60 cm und die Brennweite beträgt 7,2 Meter.

Die Sternwarte liegt ca. 400 m abseits der Route. Auf dem Essener Weg geradeaus statt der Beschilderung folgen.

Öffnungszeiten Sternwarte
Samstags ab Einbruch der Dunkelheit (im Winterhalbjahr ab 20 Uhr)
oder nach Vereinbarung mit dem Museum (0541-560030).
Eintritt: 3,- €, erm. 1,- €

Die „Teleskop-Dichte“ ist hier am Oldendorfer Berg ungewöhnlich hoch: Nur anderthalb Kilometer entfernt, etwas abseits der Route, steht gleich noch so eine Anlage.

12 EXPO-Sternwarte Melle

Hier am Oldendorfer Berg ist der störende Einfluss von Straßenlaternen und anderen Lichtquellen besonders gering, was man geringe „Lichtverschmutzung“. Deshalb wurde auch die EXPO-Sternwarte hier errichtet.

Die „EXPO-Sternwarte Melle“ wurde im Juni 2000 von der „Astronomische Gesellschaft Bochum-Melle“ eröffnet und liefert mit einem Spiegelteleskop von 1,12 m Durchmesser ebenfalls tolle Bilder vom Weltall. Mehr dazu im Internet unter www.sternwarte-melle.de

EXPO-Sternwarte
Nährere Informationen bei und Termine:
Bernd Schröter
Oststraße 17
49324 Melle
Tel: 05422/3986

Der Astronomie werden wir noch ein weiteres Mal begegnen. Vorher umrunden wir aber noch in einer großen Schleife den Oldendorfer Berg, radeln durch den gleichnamigen Ort und kommen schließlich in die Meller Berge. Hier grenzt der Weg an den „Saupark“, durch dessen Westeingang man hier zur nächsten Station gelangt. Wer jetzt noch Zeit hat und 15 Minuten Fußmarsch nicht scheut, der kann sein Rad hier abstellen und die dritte Burg auf diesem Trail besichtigen: Die (13) Diedrichsburg.

Bereits der Urenkel Wittekinds, Graf Diedrich, lebte hier vor über 1000 Jahren auf einer Volksburg. Auf deren Fundamentresten errichtete man von 1844 bis 1860 aus dem ortstypischen Schilfsandstein einen 26 m hohen Turm mit zwei eingeschossigen Seitenflügeln. Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel, wo man auch mit Speis und Trank versorgt wird. Wer sich vor Wildschweinen fürchtet, der hat leider keine Chance zur Burg zu kommen. An die 100 Tiere streifen im Park umher, sind aber an Menschen gewöhnt.

Vom Westtor aus ist es jetzt nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Route.

Nur wenige hundert Meter später finden wir uns aber noch einmal kurz in den unendlichen Weiten des Weltalls wieder: am (14) Planeten Uranus.

Im Maßstab 1:1 Milliarde hat man zwischen Melle und Oldendorf auf einem Planetenweg das Sonnensystem nachgebaut. Da werden selbst die großen Planeten zu kleinen Kugeln. Umso verblüffender sind dann die gewaltigen Entfernungen.

Auf 5,5 Kilometer Länge kann man von der Sonne, die als dicke Kugel im Meller Grönenberg-Park steht, bis zum Pluto nahe der Sternwarte wandern. Als Fußgänger bewegt man sich dabei –maßstabsmäßig- mit gut dreifacher Lichtgeschwindigkeit.

Die inneren Planeten kann man im Grönenbergpark besuchen, Station 4 ist die Erde.

Ein letzter Anstieg führt uns wieder zur Meller Waldbühne.

Bei so viel Erdgeschichte und Astronomie ist hoffentlich der Blick für die Landschaft nicht ins Hintertreffen geraten. Denn dies ist in der Tat eine der schönsten Ecken des Naturparks.

 

Profilbild von Leon Labuschagne
Autor
Leon Labuschagne
Aktualisierung: 20.10.2021
Schwierigkeit
mittel
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
241 m
Tiefster Punkt
69 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

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Start

Waldbühne Melle (131 m)
Koordinaten:
DD
52.213218, 8.340627
GMS
52°12'47.6"N 8°20'26.3"E
UTM
32U 454949 5784958
w3w 
///gelbes.bitten.erhebung

Ziel

Waldbühne Melle

Parken

Es ist ein ausreichend großer Parkplatz vorhanden.

Koordinaten

DD
52.213218, 8.340627
GMS
52°12'47.6"N 8°20'26.3"E
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///gelbes.bitten.erhebung
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Schwierigkeit
mittel
Strecke
65,1 km
Dauer
4:40 h
Aufstieg
604 hm
Abstieg
605 hm
Höchster Punkt
241 hm
Tiefster Punkt
69 hm
Rundtour aussichtsreich kulturell / historisch geologische Highlights Flora

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