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TERRA.trail 04 - DiVa-Tour Plus

Radtour · Osnabrücker Land
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  • Die Varus-Schlacht: Alle zwei Jahre finden die Römer- und Germanentage statt
    Die Varus-Schlacht: Alle zwei Jahre finden die Römer- und Germanentage statt
    Foto: Sabine Böhme, Natur- und Geopark TERRA.vita
Die Tour 4 ist – im Gegensatz zu allen anderen TERRA.trails – eine alte Bekannte: Man fährt zum größten Teil auf der „DiVa-Tour“, die von den Gemeinden Bad Essen, Ostercappeln und der Stadt Bramsche eingerichtet wurde. Die Tour setzt sich mit der Landschaftsgeschichte auseinander und der Name – DiVa – nimmt Bezug auf die Highlights an den beiden Enden der Schleife: Die Dinosaurierfährten im Osten, die  Varusschlacht im Westen. Dazwischen gibt es aber noch einiges mehr zu entdecken. Der erste Teil der Tour führt auf teilweise unverschämt makellosen Asphaltdecken dicht am Nordhang des Wiehengebirges entlang und auch ein wenig in die Berge hinein. Venne, Ostercappeln, Wehrendorf und Bad Essen werden durchquert. Der zweite Teil ist zwar länger als der Erste, dafür aber weniger anstrengend: Die Tour führt durch die flachen (teils ehemaligen) Moorgebiete und ein gutes Stück läuft direkt am Mittellandkanal entlang. Allein die Durchfahrt durch Bohmte wird uns noch einmal kurzzeitig kleinere Gänge wählen lassen.
mittel
Strecke 79,6 km
5:30 h
299 hm
303 hm
158 hm
43 hm

Wichtiger Hinweis: Der TERRA.trail 4 ist nur in Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn beschildert. Es ist mit waldtypischen Gefahren zu rechnen, wie mangelnde Stand-/ Bruchfestigkeit von Bäumen oder matschigen Wegen mit tiefen Fahrspuren. Das Befahren des Trails erfolgt auf eigene Gefahr.

 

Lange Ganztagestour. Erster Teil recht hügelig, zweiter Teil sehr eben. Routenführung meist auf Asphalt. Route ist vielfältig teil- und abkürzbar. 

Los geht's!

Unübersehbar steht nahe dem alten Gut Barenaue in der Niewedder Senke das neue, stählerne Museum, das an die historische Schlacht von Kalkriese erinnern soll. Römer und Germanen richteten an diesem Ort im Jahre 9 n. Chr. ein gewaltiges Blutbad an. „Varusschlacht“ (1) steht heute auf den zahllosen Hinweisschildern, die die Besucher zu diesem geschichtsträchtigen Ort führen. Im Museum gibt es sogar Rekonstruktion eines Römers zu sehen und das an das Museum angrenzende Parkgelände vermittelt einen plastischen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen sich die Ereignisse damals abspielten. Für eine Besichtigung der Anlage kann man getrost 2 Stunden einkalkulieren. Insofern sollten wir den Besuch an das Ende der Tour legen.

Auf dem Radweg entlang der B 218 geht es zunächst ein Stück in Richtung Osten. Nach etwa einem Kilometer sehen wir rechts der Straße am Waldrand ein kleines, altes Gemäuer mit verschiedenen Öffnungen an den Seiten und einer kreisrunden ganz oben. Welchem Zweck mag dieses kleine Bauwerk gedient haben? Eine Informationstafel erläutert die Zusammenhänge: Vor gut 500 Jahren nutzte man bereits diesen „Kalkbrennofen“ (2) dazu, aus dem Kalkstein, der in der Umgebung abgebaut wurde, den vielseitig nutzbaren „Branntkalk“ herzustellen. Als Mörtel, Putz oder auch zum Düngen eignete sich dieses Material vorzüglich.

Wenig später müssen wir das erste Mal richtig in die Pedale treten: Es geht geradewegs hinauf auf den Kalkrieser Berg (wie man sieht, hat der Kalk sogar den Namen des hiesigen Bramscher Ortsteils und des Berges geprägt). Als Belohnung für die Mühe hat man oben auf dem Berg vom Venner Aussichtsturm (3) aus einen tollen Blick in die Umgebung: Bei guter Sicht kann man über das Venner Moor hinweg bis zum Dümmersee, zum Teutoburger Wald und zum Piesberg bei Osnabrück blicken.

Eine schöne, lange Abfahrt führt nach Südosten wieder vom Kalkrieser Berg hinunter. Das nächste Ziel ist Venne, wo wir als erstes auf die idyllische „Mühleninsel“ (4) gelangen. Hier wurde entlang des Mühlenbaches ein Lehrpfad eingerichtet, der anschaulich über die Flora und Fauna des Gewässers informiert. Die Mühle ist im frühen Mittelalter entstanden (die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 11. Jahrhundert.) und wurde über die Jahrhunderte mehrmals erweitert. Heute befindet sich dort ein Museum über Dorfgeschichte und das bäuerliche Leben.

In Venne selbst lohnt sich ein Besuch der evangelischen Walburgis-Kirche (5). Das Gebäude mit dem auffälligen, achteckigen Turm wurde von 1845 bis 1847 an Stelle einer älteren Kirche errichtet. Der Baustil ist als früheste Form der Neugotik einzustufen. Anfangs war das Mauerwerk noch verputzt, 1931 entschied man sich glücklicherweise, den Putz abzuschlagen, so dass heute das Baumaterial wieder sichtbar ist. Sand- und Kalksteine aus dem Wiehengebirge vermauerte man hier. In den grauen Kalksteinen sind stellenweise sogar noch Reste von Muscheln zu finden. Nur die Portale bestehen aus gelblichem Osning-Sandstein, der vom Teutoburger Wald herbeigeschafft wurde.

Ein wenig weiter scheinen wir plötzlich auf einem steinzeitlichen Friedhof zu stehen: Gleich drei Steingräber, die „Darpvenner Steine“ (6), hier auch als „Hünensteene“ bekannt, finden sich in unmittelbarer Nähe der Straße und bieten sich für eine kurze Rast an. Ausführliche Infotafeln erzählen die Geschichte dieser Grabanlagen, die neben ihrer archäologischen Bedeutung auch daran erinnern, dass diese Landschaft einst von Eiszeitgletschern besucht wurde. Sie waren es, die solche großen Steine über tausende Kilometer von Skandinavien hierher brachten. Viele der „Darpvenner Steine“ liegen noch genau da, wo sie unsere Vorfahren vor rund 3000 Jahren mit ungeheurem Aufwand aufgestellt haben.

Die Venner Straße führt schließlich hinauf nach Ostercappeln, wo uns ein weiteres architektonisch interessantes Bauwerk erwartet: Die St. Lambertuskirche (7). Um die Kirche richtig sehen zu können, muss man vom Trail aus rechts einem Durchgang zum Kirchplatz folgen.  Als erstes fällt auf, dass der Turm gegenüber dem Rest der Kirche irgendwie zu klein geraten erscheint. Die Erklärung dafür ist einfach: Der Turm stammt noch vom ursprünglichen, kleineren Steinbau aus dem 11. Jahrhundert. Die romanischen Rundbögen sind nach wie vor zu erkennen. Das eigentliche Kirchengebäude dagegen errichtete man um 1872 nach dem Vorbild der Osnabrücker Marienkirche im neugotischen Stil. Als Baumaterial für das Kirchenschiff diente im Wesentlichen ein bräunlicher Sandstein, der wohl hier aus dem Wiehengebirge stammt. Laut Archiv wurde er jedenfalls mit Pferdewagen herbeigeschafft. Seinen Namen hat Ostercappeln übrigens von der Holzkapelle, die an dieser Stelle bereits 816 aufgestellt wurde.

Wir verlassen Ostercappeln auf der Hitzhauser Straße und überqueren auf einer Brücke die Umgehungsstraße B 51/65. Kurz dahinter steht links eine seltsam geometrische Baumgruppe im Acker. Was eigentlich als Kulturdenkmal gelten müsste, ist stattdessen als Naturdenkmal mit dem Namen „Hainbuchenlaube“ (8) geschützt. 1870 pflanzte man hier um ein Wegkreuz 12 Hainbuchen. Anfang des 20. Jahrhunderts schnitt man sie erstmals in diese gleichmäßige Form.

Anschließend führt uns die Tour durch Hitzhausen und dann hinauf auf den Wehrendorfer Berg. Von hier oben hat man eine gute Aussicht auf das hügelige Umland und die Chance, auch einen Überblick über die Verhältnisse unter der Erde zu gewinnen. Links von uns sehen wir deutlich den eigentlichen Wiehengebirgskamm. Er besteht aus harten Gesteinsschichten, die schräggestellt und von der Verwitterung als Gebirgsrücken herauspräpariert wurden. „Schichtstufe“ nennt man so etwas. Das Gestein selbst lagerte sich in der oberen Jura-Zeit ab, mal als Kalk am Grund des Meeres, mal als Sand oder Ton im Küstenbereich. Die Gesteinsschichten, auf denen wir jetzt stehen, sind sonst eigentlich eher in den Tälern zu finden. Sie entstanden in der mittleren Jura-Zeit, sind also älter als alles, was links unserer Route liegt. Oft bestehen sie aus weichem Tonstein, den die Verwitterung schnell in seine Bestandteile zerlegt. Wenn wir geradeaus blicken, können wir in einiger Entfernung große Gruben erkennen, in denen genau dieser Tonstein abgebaut wird.

Die Tongrube (9) liegt ca. 300 m abseits der Route, wenn man der Abzweigung an der Wehrendorfer Bergstraße nach rechts folgt. Wozu, das erfährt man einen guten Kilometer weiter bei der Firma Argelith. Hier wird nämlich Bodenkeramik, sprich: Fliesen produziert. Der Ton vom Wehrendorfer Berg wird zu roten Fliesen gebrannt. Für andere Farben wird auch Ton aus anderen Regionen, wie z.B. dem Westerwald herbeigeschafft.

Ruck zuck sind wir nun in Bad Essen. Die Route führt direkt auf den historischen Maktplatz, wo uns die St. Nicolai-Kirche (10) empfängt. Wer hier keine Rast einlegt, ist selbst schuld. Schließlich gilt der Bad Essener Marktplatz als der schönste im ganzen Osnabrücker Land! Vor der Kirche sind drei Glocken als Mahnmal für den Frieden aufgestellt. Wer sich dafür interessiert, der kann im Bad Essener Zentrum nebenbei sein Wissen über Steine erweitern. Die Pflasterer haben hier ganze Arbeit geleistet: Der größte Teil des Marktplatzes ist mit graubuntem Piesberger Karbonquarzit aus Osnabrück gepflastert. Für die Fahrspur am Nordrand des Platzes verwendete man edle Sandsteinplatten, eingefasst von kleinen Granitsteinen. Die kleinen Gassen drumherum pflasterte man mit schwarzem Basalt. Was macht Bad Essen zum Kurort? Wie auch in Bad Laer und Bad Rothenfelde im Süden des Osnabrücker Landes hängt die Geschichte dieses Ortes eng mit dem Salz zusammen. Bereits aus dem 13. Jahrhundert ist belegt, dass hier Salz aus Sole gewonnen wurde. 1447 legte man ein kleines Salzwerk an. Seit 1995 fördert man im Ortsteil Harpenfeld aus einem 800 Meter tiefen Brunnen große Mengen Wasser mit einem Salzgehalt von 31,4% bei einer Temperatur von 21,4°C. Seitdem darf sich Bad Essen auch offiziell „Thermalsolebad“ nennen. Die Sole stammt aus sehr alten Gesteinsschichten, in denen das Grundwasser nach und nach das darin enthaltene Salz auflöst und so für die Brunnen zugänglich macht. Aber nicht nur Salzwasser ist in Bad Essen ein Thema: Heute leider weitgehend in Vergessenheit geraten ist eine Schwefelquelle, die 1744 im Ortsteil Hüsede entdeckt wurde. Anfangs sprudelte sie noch aus eigener Kraft, später musste mit Pumpen nachgeholfen werden. Inzwischen wird das Schwefelwasser überhaupt nicht mehr genutzt.

Ganz im Osten der Tour erfahren wir schließlich, dass diese Region offenbar auch schon früher ein viel besuchtes Ziel war. 150 Millionen Jahre ist es her, dass hier Dinosaurier die Gegend unsicher machten. Wären sie als Kurgäste gekommen, dann sicher wegen des ausgeprägten Reizklimas. Man vermutet, dass dies damals eine Küstenregion mit reichhaltigem Pflanzenbewuchs war. Tropische Gefilde waren das in dieser Gegend. Kein Wunder: Europa lag damals noch in der Nähe des Äquators! Die Fußabdrücke von zwei verschiedenen Sauriergattungen (11) wurden hier in den zwanziger Jahren entdeckt. Heute sind sie als Naturdenkmal geschützt.

Durch den kleinen Ort Barkhausen geht es nun wieder in Richtung Norden. Die Burg Wittlage (12) ist das nächste Ziel. Umgeben von alten Bäumen und einem wassergefüllten Burggraben finden wir sie ganz in der Nähe der B 65.Von der ursprünglichen Bausubstanz der Burg Wittlage ist außer der Toreinfahrt nur noch der siebengeschossige Turm aus Bruchstein erhalten. Beides wurde zwischen 1309 und 1313 errichtet. Heute wird das Gelände von der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück als Kurzzeitpflegezentrum für behinderte Menschen genutzt.

Nachdem wir die Landstraße und den Mittellandkanal überquert haben, folgen wir ein Stück weit der Hunte, die hier schon als kleines Flüsschen das ebene Gelände durchfließt. Wer aus dieser Region stammt und sich für Gartenbau oder Gartenkunst interessiert, der kennt das Schloss, das wenig später links etwas abseits der Strecke auftaucht: Es ist die Ippenburg (13). Das neugotische Gebäude, das wir heute hier vorfinden, baute man in den Jahren 1862 bis 1867 auf den Fundamenten eines älteren Herrenhauses. Der Ursprung der Anlage liegt aber schon viel weiter zurück: Bereits Ende des 14. Jahrhunderts zog der Ritter Johann von dem Bussche in die damals noch ziemlich sumpfige Hunteniederung, um hier eine Burg zu errichten. An all die alten Geschichten erinnert nur noch wenig, wenn die Familie von dem Bussche jedes Jahr eine ihrer großen Veranstaltungen auf die Beine stellt: Das Gartenfestival auf der Ippenburg ist unter Liebhabern der Gartenkunst längst ein stehender Begriff. Die rund 10.000 m² Gartenanlage  ist nur während Veranstaltungen öffentlich zugängig. Mehr Informationen gibt´s auf der hauseigenen Internetseite: www.ippenburg.de.

Auf Höhe der Ippenburg verlassen wir nun den ursprünglichen Verlauf der DiVa-Tour. Eine schnurgerade Straße führt nach Norden durch den Essener Bruch. Vor dem Naturschutzgebiet „Daschfeld“ biegen wir links ab und steuern auf den Ort Bohmte (14) zu. Wer jetzt einen guten Blick für´s Relief hat, der wird merken, dass sich vor uns ganz allmählich ein flacher Hügel aufwölbt. Bohmte liegt nämlich knapp 20 Meter höher als die Umgebung. Was auf den ersten Blick wie eine Nebensächlichkeit klingt, war für Bohmte lange Zeit von großer Bedeutung. Denn diese Aufwölbung besteht aus Gesteinsschichten, die Anthrazitkohle enthalten.Wer hätte hier, so weit im Norden, noch eine Steinkohlenzeche vermutet? Tatsächlich wurde hier mit einigen Unterbrechungen von 1845 bis 1925 Kohle gefördert. Genau da, wo der „Hauweg“ auf die „Bremer Straße“ trifft, steht auf der gegenüber liegenden Seite ein hellgelb gestrichenes Gebäude: Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Bohmter Steinkohlenzeche. So gut wie nichts ist mehr von den Bergbauaktivitäten in Bohmte zu sehen. Lediglich ein kleines Fenster am Nordgiebel des ehemaligen Verwaltungsgebäudes erinnert mit „Hammer und Schlegel“ an diese Zeit. Eine Tafel weist darauf hin. Das Gebäude liegt ca. 150 m südlich der Route, entlang der Bremer Straße. Wer hier nach Fördertürmen oder sonstigen Industrieanlagen sucht, wird enttäuscht.

In Richtung Westen verlassen wir Bohmte. Nach etwa einem Kilometer ist Vorsicht geboten: Hier fliegen die Golfbälle tief. Das Gut Arenshorst grenzt unmittelbar an den dazugehörigen Golfplatz. Rechts am Weg lohnt sich ein Blick auf die Arenshorster Pfarrkirche (15). Mit Ihrem neugotischen Backsteinturm – bis zur Spitze gemauert – ist sie ein echter Hingucker. Bereits 1353 stand hier eine erste Pfarrkirche, die natürlich noch völlig anders aussah. Ziegelsteine und Fachwerk ergeben hier ein besonders auffälliges Kirchenbauwerk. Der Turm wurde 1875 an das vorhandene Gebäude angebaut.

Kurz darauf kommen wir noch am Clubhaus des Arenshorster Golfclubs vorbei und passieren in der Nähe des Gutes Langelage eine hübsche alte Scheune aus Bruchstein. Dann gerät rechts langsam eine große, offene Wasserfläche ins Blickfeld: der Kronensee (16). Die Sand- und Kiesindustrie schuf hier einen rund 400.000 m² großen Baggersee, der sich inzwischen zu einem kleinen touristischen Zentrum gemausert hat: Ein Campingpark, Wochenendhäuser, ein Naturfreibad und natürlich Gelegenheit zum Segeln und Surfen werden hier geboten. Solange der Touristenandrang am Kronensee nicht überhandnimmt, fühlen sich hier auch die Wasservögel wohl.

Jetzt heißt es: Augen offen halten! Wir kommen an den Mittellandkanal und stoßen hier wieder auf die DiVa-Tour, die direkt auf dem Kanalbegleitweg verläuft. Also müssen wir hier vor der Brücke über den schmalen Pfad zum Kanal hinunterschieben. Dreieinhalb Kilometer folgen wir jetzt dem Kanal in Richtung Westen. Dann müssen wir uns entscheiden: Wer hier schon völlig ausgepowert ist, der fährt bei Kanal-Kilometer 47 einfach weiter geradeaus und ist nach weiteren gut zwei Kilometern wieder zurück am Ausgangspunkt. Wer eine Landschaft erleben will, die wir auf dieser Tour noch gar nicht gesehen haben, der folgt kurz hinter der Kanalbrücke einem schmalen Pfad, der zur Straße hinaufführt.

In einer langen Schleife führt nun eine Straße durch die topfebene Landschaft und mitten durch das Venner Moor (17). Moore sind inzwischen so selten geworden, dass man verbliebene Flächen oft als Naturschutzgebiete ausweist. Und die sollte man abseits der Wege sowieso nicht betreten. Zwei Jahrtausende nach der letzten Eiszeit, vor etwa 8.000 Jahren, begann in dieser feuchten Ebene ein Hochmoor zu wachsen. Auf einem nährstoffarmen Untergrund siedelten sich Torfmoose an, die nur von dem überleben können, was ihnen der Regen an Nahrung liefert. Schicht auf Schicht wuchs das Torfmoos in die Höhe und es entstand ein Lebensraum, den nur die Spezialisten unter den Pflanzen und Tieren besiedeln konnten. Auch heute noch sind Hochmoore wertvolle Landschaften, denn die hier lebenden Arten sind praktisch durch die Bank mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht. Hier im Venner Moor existieren Torfgewinnung und Naturschutz Seite an Seite: Während einerseits großflächig mit verschiedenen Verfahren abgetorft wird, renaturiert man in direkter Nachbarschaft die alten Abbauflächen, indem man Entwässerungsgräben verschließt und regelmäßig den Baumbewuchs bekämpft. Ein Lehrpfad mit insgesamt neun Tafeln informiert hier über die Geschichte des Moores, seine Natur und seine Nutzung. Drei der Tafeln stehen direkt an unserer Strecke.

Auf kürzestem Weg geht es nun zurück zu unserem Ausgangspunkt in Kalkriese. Was wir auf dieser Tour gesehen haben, ist eine typische Kulturlandschaft: Ob erste steinzeitliche Siedlungsspuren oder moderne Industrie – der Mensch nutzt die Landschaft seit jeher. Dabei geht es um ein gleichberechtigtes Nebeneinander, nicht um „entweder oder“.

 

Wenn Ihnen die Tour gefallen hat, probieren Sie doch mal die anderen TERRA.trails. Oder stöbern Sie einfach auf unserer Website. Haben Sie weitergehende Fragen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten? Auch dann helfen wir Ihnen natürlich gerne weiter.

Profilbild von Leon Labuschagne
Autor
Leon Labuschagne
Aktualisierung: 20.10.2021
Schwierigkeit
mittel
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
158 m
Tiefster Punkt
43 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

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Einkehrmöglichkeiten

Beinker, Hotel Gasthaus
Höger´s Hotel & Restaurant GmbH

Sicherheitshinweise

Bitte achten Sie auf Wanderer und andere Verkehrsteilnehmer.

Weitere Infos und Links

Natur- und Geopark TERRA.vita

Am Schölerberg 1

49082 Osnabrück

Telefon: 0541/501 4217

Telefax:0541/501 4424

Email: info@geopark.terravita.de

Internet: www.geopark-terravita.de

Start

Varusschlacht - Museum und Park Kalkriese, Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese (63 m)
Koordinaten:
DD
52.405687, 8.131206
GMS
52°24'20.5"N 8°07'52.3"E
UTM
32U 440898 5806516
w3w 
///onkel.schnellere.gering

Ziel

Varusschlacht - Museum und Park Kalkriese, Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese

Anfahrt

Weitere Informationen zur Anfahrt zum Museum und Park Kalkriese finden Sie HIER.

Parken

Parkplätze finden Sie gut ausgeschildert direkt vor dem Museum und Park Kalkriese.

Koordinaten

DD
52.405687, 8.131206
GMS
52°24'20.5"N 8°07'52.3"E
UTM
32U 440898 5806516
w3w 
///onkel.schnellere.gering
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Schwierigkeit
mittel
Strecke
79,6 km
Dauer
5:30 h
Aufstieg
299 hm
Abstieg
303 hm
Höchster Punkt
158 hm
Tiefster Punkt
43 hm
Rundtour Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch geologische Highlights Flora

Wetter am Startpunkt der Tour

Statistik

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Funktionen
2D 3D
Karten und Wege
  • 20 Wegpunkte
  • 20 Wegpunkte
Strecke  km
Dauer : h
Aufstieg  Hm
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