TERRA.tipp: Schwarzkreidegrube Vehrte
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Ein Tongestein namens „Schwarzkreide“
In dieser Grube wurde bis in die 60er Jahre die sogenannte „Schwarze Kreide von Vehrte“ abgebaut und in erster Linie für die Farbproduktion genutzt. Getrocknet und zu Pulver gemahlen exportierte man sie unter anderem bis in die USA. Mit Kreide hat dieses tiefschwarze Gestein in Wirklichkeit allerdings nichts zu tun. Eigentlich ist die „Schwarzkreide“ ein Tongestein, das durch einen besonders hohen Gehalt an Kohlenstoff stark abfärbt. Es entstand in der Jura-Zeit, als diese Region von einem flachen Meer bedeckt war. Weil sehr wenig Sauerstoff im Wasser war, bildete sich am Meeresgrund Faulschlamm. Dieser wurde später durch Entwässerung und Zusammenpressen zu Stein. Bei der Umwandlung des Faulschlamms zu Tonstein entstanden ölartige Verbindungen, die man auch Bitumina nennt. Diese Bitumina verwandelten sich durch starke Hitze später in reinen Kohlenstoff. Daher hat das Gestein jetzt seine tiefschwarze Farbe. Doch woher stammte diese starke Hitze?
Dazu gibt es verschiedene Theorien. Viele Hinweise sprechen dafür, dass Magma, also heißes, geschmolzenes Gestein aus der Tiefe für die hohen Temperaturen sorgte. Das Magma stieg nach dieser Vorstellung (in der Kreide-Zeit) aus tieferen Schichten der Erde auf und erstarrte unter dem Norden von Osnabrück in ca. fünf Kilometer Tiefe zu einem riesigen Block. Die Gesteine in der Nähe dieses sogenannten „Bramscher Plutons“ wurden stark erhitzt. Auch der Tonstein hier in Vehrte wurde stark aufgeheizt.
Und sonst?
Auf den Spuren der „SchwarzkreideErlebnisRoute“ werden Sie zurückversetzt in die Wendezeit vom 19. ins 20. Jahrhundert. Damals wären Sie hier von Ton- und Schwarzkreidegruben umgeben gewesen und hätten ein Stück Vehrter Bergbau-geschichte „live“ miterlebt. Entlang des 3,5 km langen Rundweges erfahren Sie an 7 Erlebnisstationen, wo und wie der Abbau von Ton und Schwarzkreide seinerzeit erfolgte.
Der 9,3 km lange TERRA.track Teufelssteine verläuft durch das Wiehengebirge und verbindet die Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten rund um die Schwarzkreidegrube. Er führt nicht nur zu den Großsteingräbern Teufels Backofen und Teufels Backtrog sondern auch über einen kurzen Zuweg zum Süntelstein. Im östlichen Teil sind über einen Stichweg die Reste der kleinen Ringwallanlage der Schnippenburg erreichbar. Ganz im Osten liegt die Krebsburg, eine ehemalige Wasserburg, die sich heute in Privatbesicht befindet.
Die Sage vom Süntelstein*
Zu jener Zeit hauste der Teufel im Wiehengebirge zwischen Venne und Vehrte – sein Teigtrog und sein Backofen sind hier bis auf den heutigen Tage noch zu sehen. Dem Teufel missfiel es, dass der Christengott ihm zunehmend seine Herrschaft streitig machte und sich in Venne sogar eine Kirche bauen ließ. Um aus Rache die Kirchentür zu versperren, eilte er eines Nachts zum Gattberg und suchte sich im „Steinernen Meer“ den gewaltigsten Felsblock aus. Diesen schnallte er mit einer Kette auf den Rücken und begann, ihn in Richtug Venne zu schleppen. Aber die Last wurde so schwer, dass er sich wegen seiner Verschaufpausen verspätete und von der aufgehenden Sonne überrascht wurde. Die Sonnenstrahlen setzen der Macht des Teufels ein jähes Ende. Wütend rammte er den Felsblock an Ort und Stelle in den Boden und verschwand. Von dem gewaltigen Stoß hat der Felsblock dort, wo die Kette ihn umspannte, Risse bekommen. Es wird gemunkelt, dass sich seit jener Zeit der Stein jeden Morgen um seine eigene Achse dreht, wenn der erste Sonnenstrahl erscheint.
* verändert nach Rickling, M. (2013): Sagenhaftes Osnabrücker Land
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Öffnungszeiten
Preise:
Umsonst und draußenÖffentliche Verkehrsmittel
Bushaltestelle Seelhorstvon dort ca. 10 Minuten Fußweg zur Schwarzkreidegrube
Eine Fahrplanauskunft finden Sie unter https://www.vos.info
Parken
Parkmöglichkeit am Schießstand des Schützenvereins VehrteDriehauser Straße 25
49191 Vehrte
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TERRA.tipp: Schwarzkreidegrube Vehrte
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